Die Homöopathie gehört zu den alternativmedizinischen Behandlungsformen. Sie soll die Selbstheilungskräfte des Körpers nach dem sogenannten Ähnlichkeitsprinzip stimulieren. Dabei gilt das Prinzip: Eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, soll die gleichen Beschwerden bei einem Kranken lindern. Die homöopathischen Mittel werden dafür in extremer Weise verdünnt.
Das Prinzip der Homöopathie geht auf den deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755 bis 1844) zurück. Seit er den Grundstein für die Homöopathie-Definition gelegt hat, sind mehrere 1.000 Mittel der homöopathischen Apotheke hinzugefügt worden.
In den homöopathischen Mitteln enthalten sind frische Pflanzen oder Pflanzenteile, Stoffe mineralischen Ursprungs oder Tiere, Teile von Tieren oder deren Absonderungen – jedoch in einer stark verdünnten Form. Sie enthalten rechnerisch kaum noch Moleküle der Ursprungssubstanz.
Die Wirkung, die Homöopathen ihren Mitteln zuschreiben, kann also nicht, wie bei schulmedizinischen Arzneien oder auch Heilpflanzen, auf einem molekularen Wirkstoff beruhen.
Seltener dienen Erreger oder pathologisches Material wie Blut als Ausgangsmaterial. Auch aus Medikamenten und Impfstoffen werden homöopathische Mittel hergestellt. Sie zählen allerdings nicht zu den Mitteln der klassischen Homöopathie. Lesen Sie hier mehr über die einzelnen Mittel.
Potenzen
Dieses Verdünnen von Wirkstoffen, die sogenannte Potenzierung, ist ein wichtiges Prinzip der Homöopathie. Ein Mittel gilt in der Homöopathie als umso wirksamer, je stärker es potenziert und damit verdünnt wurde. Wie das genau funktioniert, lesen Sie im folgenden Beitrag:
Einzelmittel und homöopathische Komplexmittel
Homöopathische Mittel sind meist Einzelsubstanzen. Viele Hersteller bieten aber auch sogenannte homöopathische Komplexmittel an. In ihnen werden verschiedene homöopathische Mittel in unterschiedlichen Potenzen gemischt, um das Wirkungsspektrum zu erweitern. Diese Mixturen werden in der klassischen Homöopathie allerdings nicht verwendet.
Darreichungsformen in der Homöopathie
Homöopathische Mittel werden meist in Form sogenannter Globuli eingenommen. Dabei handelt es sich um kleine Milchzuckerkügelchen, auf die potenzierte Flüssigkeit aufgetropft wird. Ebenfalls erhältlich sind alkoholische Tropfen. Auf Nachfrage können aber auch spezielle nicht-alkoholische Lösungen hergestellt werden.
Darüber hinaus gibt es Tabletten, Salben oder Zäpfchen nur in der Komplexmittel-Homöopathie. Augentropfen und Injektionen enthalten meist Einzelmittel, werden aber in der klassischen Homöopathie nur für besondere Indikationen benutzt.
Die Mittel der Homöopathie in der richtigen Potenz bekommen Sie entweder von Ihrem Homöopathen im Zuge der Behandlung, oder Sie bestellen sie anschließend in der Apotheke. Darüber hinaus bieten Arzneimittelhersteller auch bereits gefüllte Taschenapotheken mit den gängigsten homöopathischen Mitteln an – die homöopathischen Hausapotheken.
Für wen eignet sich die Homöopathie?
Nicht nur Erwachsene, auch Babys und Kleinkinder, Schwangere, alte Menschen oder Schwerkranke können homöopathisch behandelt werden. Lesen Sie im Beitrag „Homöopathie für Baby und Kind“, wie Sie Ihren Nachwuchs richtig homöopathisch behandeln.
Wichtig ist aber: Homöopathie darf nicht als alleinige Therapie bei schweren oder lebensbedrohlichen Erkrankungen eingesetzt werden! Allerdings kann sie die schulmedizinische Behandlung ergänzen.
Setzt man homöopathische Arzneien gegen chronische Krankheiten ein, sollte die Behandlung von einem erfahrenen Homöopathen durchgeführt werden. Denn die Beurteilung des Behandlungsverlaufs ist oft sehr schwierig.